Blogbeitrag

Schwellhöhepunkt & Co.

Schwellhöhepunkt & Co.

Es ist an der Zeit, ein wenig Ordnung hier reinzubringen. Die ursprüngliche Kategorie „Lipies-Quickies“ bekommt den neuen Namen „Lipies Wissen“. Warum? Weil der alte Name dem Inhalt nicht mehr gerecht wurde, denn wir möchten euch hier wertvolles Wissen vermitteln, das nicht limitiert werden sollte und bei dem wir euch auch nichts vorenthalten möchten. Deswegen wird der eigentliche Blog auch in „Story“ umbenannt und ihr könnt entscheiden, was euch gerade interessiert – und auch mal rasch zu einem bestimmten Thema nachlesen, ohne gleich in die ganze Geschichte eintauchen zu müssen. Also, Bühne frei für: Schwellhöhepunkt & Co.!

Was ist denn der Schwellhöhepunkt?

Für alle, die noch keine Liposuktion hinter sich haben, dürfte das noch ein wenig kryptisch wirken. Solltest Du den Weg gehen wollen, wirst Du Dich damit auseinandersetzen müssen. Denn um Schwellungen nach der OP kommt keine so wirklich herum. Bei den einen ist es eher überschaubar, bei anderen umso schlimmer. Und jetzt kommt das fiese – mit der abgesaugten Menge hat das nicht unbedingt zu tun, die Veranlagung spielt da deutlich mehr ein. Der Höhepunkt ist dann der Moment, nachdem es endlich nicht mehr noch mehr wird, sondern in Kürze auch wieder bergab geht.

Mit welchem Ausmaß muss ich rechnen?

Wie erwähnt, ist das sehr individuell. Eigentlich siehst Du das Ergebnis der OP nur kurz danach, denn spätestens nach einem halben Tag wirst Du – trotz Kompression, Bandagen, etc. anschwellen. Das Gewebe füllt sich mit Flüssigkeit und es wirkt schnell, als wäre nichts abgesaugt worden. Teils sieht es sogar nach mehr aus, als vor der OP. Keine Sorge – das ist normal und geht wieder weg. Also bitte nicht verzweifeln und den Arzt verfluchen. Der hat seinen Job gemacht 😉

Wie lange begleitet mich das denn?

Du willst nicht hören, wenn ich jetzt sage „es kommt darauf an“, aber so ist es, leider. Einige erreichen den Schwellhöhepunkt bereits nach 6 Tagen, bei anderen sind es 14 Tage. Tatsächlich lese ich immer wieder, dass 1,5 – 2 Wochen am häufigsten verbreitet sind. Viele denken dann, sie würden gleich platzen (keine Sorge, tust Du nicht). Sobald diese Phase überstanden ist, nimmt das Volumen und die Einlagerungen kontinuierlich ab und nach 3 – 4 Wochen kann man schon recht gut erahnen, wo die Reise hingeht.

Wann sehe ich denn das Ergebnis?

Ja, Geduld war und ist auch nicht meine Stärke. Und sicher gefällt Dir nicht, wenn ich jetzt sage, dass Du Dir da schon 3 – 4 Monate Zeit geben musst. Manche Schwellungen oder Verhärtungen sind hartnäckig und begleiten Dich ein halbes Jahr. Ab dann kann man halbwegs sagen, dass das Ergebnis sichtbar ist. Allerdings verändert sich das Hautbild immer weiter, Verhärtungen werden nach wie vor abgebaut und auch taube Stellen können Dich über das gesamte Heiljahr begleiten. Auch darüber hinaus finden Veränderungen statt. Also nicht gleich die Flinte ins sprichwörtliche Korn werfen, wenn hier noch eine Delle zu sehen ist, ein Knubbel oder die Haut Elastizität eingebüßt hat. Vieles verändert sich deutlich über das erste Jahr hinaus noch – zum Guten 😉

Warum dauert das bitte so lang?

Der Körper repariert immer zuerst den größten Schaden. Die Liposuktion hinterlässt eine riesige, innenliegende Wundfläche, die es zu heilen gilt. Hierbei sammelt sich Wundwasser, was sich eben auch in der Schwellung zeigt. Gut zu beobachten ist der Heilprozess auch anhand der Hämatome auf der Haut. Wenn sich die Farben langsam von lila über blau zu grün und gelb zurückbilden, weißt Du, dass der Körper hier intensiv an der Heilung arbeitet. Das Lymphsystem hat durch diese Schwellungen auch allerhand zu tun, weswegen die Lymphdrainage hier keinesfalls ausgelassen oder unterschätzt werden sollte. Sie unterstützt und lehrt das Lymphsystem, hier wieder seinen Job zu machen. Erst wenn hier wieder alles läuft, geht es an die Verhärtungen und zuletzt die tauben Stellen, die ja eigentlich nicht so schlimm sind, denn die beeinträchtigen nur haptisch.

Kann ich da irgendetwas beitragen?

Allerdings! Bewegung ist der Schlüssel. Bewegung unterstützt das Lymphsystem, kurbelt den Kreislauf und den Stoffwechsel an und sorgt für besser Durchblutung. All das hilft, die Stauungen abzubauen und somit den Schwellungen entgegen zu wirken. Aber nicht übertreiben. Langsam steigern. Vor allem der Wechsel zwischen Gehen und Liegen ist perfekt. Sitzen und stehen wiederum ist eher Kontraproduktiv, da läuft die Flüssigkeit gern wieder ins Gewebe. Was auch sehr angenehm ist und unterstützend wirkt, ist neben der Kühlung mit Gelpads und Kühlmatten (gibt es beim Haustierbedarf in tollen Größen, die für beide Beine ausreichen) auch die Anwendung von Wickeln mit Ritterspitz äußerlich. Ritterspitz ist eine Kräutertinktur, die kühlend wirkt und durch die enthaltenen Stoffe abschwellend wirkt.

Noch was?

Mach Dir keine Gedanken, wenn Deine Hände zunächst aussehen, wie Boxhandschuhe. Normal. Unschön, aber tatsächlich fast schon Standard. Da hilft häufiges Arme nach oben Strecken und Bewegungen mit den Händen, als wolltest Du etwas vom Baum pflücken. Klingt albern, sieht auch so aus – aber besser als die Schwellungen ist es allemal 😉 Die Füße schwellen leider auch exponentiell an, da hilft nur hochlagern und Kompression. Solltest Du ein Mieder ohne Fußteil haben, entweder Kompressionssocken kaufen oder eine alte Flachstrickversorgung zerlegen und Socken daraus basteln (wobei das der letzte Weg sein sollte, spenden halte ich für die bessere Alternative für nicht mehr passende Flachstrickversorgungen).

Der Beitrag war spannend, hat Dir geholfen und Du möchtest mehr erfahren? Bleib‘ gespannt und bei mir, weitere werden folgen – versprochen 🙂

Herzlichst
Deine Melanie

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