
Startseite » Liposuktion: Schmerz, lass nach!
Willkommen im Bereich Wissen – praktische und spannende Informationen rund um die Themen Lipödem, Lymphödem, Liposuktion, Kompression und vieles mehr. Du vermisst ein Thema? Lass es uns wissen! Heute möchte ich die ersten Tage nach der OP beleuchten: Liposuktion – Schmerz, lass nach!
Und wieder so ein ausgesprochen subjektives Thema, denn jede von uns empfindet ja ein wenig anders und hat auch eine unterschiedliche Schmerztoleranz. Also versuche ich mal, eher objektiv an die Thematik heranzugehen und es ein wenig allgemeiner zu halten. Wobei ich natürlich auf eigene Erfahrungen zurückgreife, denn die habe ich aus erster Hand 😉
Es macht schon einen Unterschied, ob nur bestimmte Areale gesaugt wurden, oder gleich das ganze Bein / Arm / Flanken etc. und welche Absaugmenge im Spiel war. Ein Vorteil – Du siehst, ich versuche allem etwas Gutes abzugewinnen – ist wohl, dass die Haut zunächst taub ist und eine eher untergeordnete Rolle beim Schmerzempfinden spielt. Meist ist der Schmerz mit einem heftigen Muskelkater zu vergleichen, solange kein partieller Druck auf bestimmte Stellen ausgeübt wird. Damit meine ich, dass beispielsweise liegen auf der Seite richtig unangenehm sein kann, denn sobald das Gewicht auf einer behandelten Stelle lastet, wird aus dem moderaten Schmerz ein gefühltes innerliches Brennen und Reißen. Also besser schon mal auf einige Tage Schlafen in diversen neuen Positionen einstellen.
Wundere Dich bitte nicht, dass jedes Aufstehen – egal ob aus dem Bett, von der Couch oder einem Stuhl – erstmal ein Kraftakt ist, bzw. alles irgendwie ziept und / oder steif ist. Völlig normal. Man muss sich einfach immer wieder „einlaufen“, bevor es wieder rundläuft. Keine Sorge, da reißt innerlich nichts, so schnell geht da nichts kaputt. Aber auch hier: bitte nichts mit der sprichwörtlichen Brechstange versuchen, sondern alles langsam und sanft angehen lassen. Es wird immer einfacher. Versprochen 🙂
Anders verhält sich der Schmerz bei Korrekturen mit geringeren Absaugmengen oder punktuellen Behandlungen kleinerer Areale, bei denen die Haut keine Gefühlseinbußen zu verzeichnen hat. Dann kann man den Schmerz mit einem Sonnenbrand vergleichen, oder auch mit dem von frisch tätowierter Haut. Gemein ist hier vor allem das An- und Ausziehen der Kompression, vor allem, wenn man recht früh auf die gute Flachstrickversorgung wechseln möchte. Das kann dann schon empfindlich ziepen.
Apropos ziepen – es hat schon einen Grund, warum man zumeist Schmerzmedikamente (bzw. ein Rezept dafür) von der operierenden Klinik erhält. Wobei das auch einen zweiten, nicht zu unterschätzenden Grund hat. In der Regel wird hier Ibuprofen gegeben, was zugleich eine entzündungshemmende Wirkung hat. Von daher ist es, sofern keine Unverträglichkeiten / Allergien bestehen, die beste Wahl für die ersten Tage.
Interessant fand ich, dass mir die Kniescheiben nach der OP wehgetan haben. Und zwar nicht nur seitlich beim Aufeinanderlegen, sondern prinzipell. Das liegt an der mit dem Eingriff einhergehenden Schwellung der umliegenden Areale. Denn durch sie kann sich die Kniescheibe nicht so frei bewegen, wie sie es normalerweise tun würde und die starre Position führt zu dem diffusen Schmerz. Die Schwellungen sind tatsächlich das, was die meisten Einschränkungen hervorruft und durch die die ersten Wochen ziemlich lästig werden können.
Wundere Dich also nicht, wenn Du anfangs weder in die Hocke gehen, noch Dich hinknien kannst. Das ist ebenfalls den Schwellungen geschuldet, von denen man im Bereich der Knie leider meist länger etwas hat. Gib Dir Zeit und überstürze nichts. Man kann nach 2 – 3 Wochen sanft jeden Tag ein wenig Hineindehnen. Bloß nicht über den Schmerz gehen! Sanft ist das Zauberwort. Einfach versuchen und Du wirst sehen, es geht mit der Zeit immer besser, bis man schließlich wieder ganz in die Hocke kommt. Knien bitte zunächst auf weichem Grund testen und erst wenn es hier problemlos geht, auf härtere Untergründe übergehen. Du musst niemandem etwas beweisen, aber suhle Dich bitte auch nicht in Selbstmitleid und erwarte, dass alles von selbst kommt. Manches braucht einfach nur Zeit zum Heilen, bei anderem muss man auch einen Reiz setzen, damit es besser wird – wie so üblich im Training.
Womit ich auch nach der OP zu kämpfen hatte, waren schmerzende Kniekehlen. Das aber eher der Kompression geschuldet – vor allem in den Miedern von der Stange, die eben keine „Kniekomfortzone“ oder ähnliches haben. Hier knickt der Stoff leider bei jedem Anwinkeln ein und irgendwann war sogar das Treppensteigen unangenehm. Geholfen hat mir hier Hirschtalg – einfach vor dem Anziehen der Kompression in die Kniekehlen schmieren. Das schützt die Haut und sorgt für weniger Reibung.
Der Beitrag war spannend, hat Dir geholfen und Du möchtest mehr erfahren? Bleib‘ gespannt und bei mir, weitere werden folgen – versprochen 🙂
Herzlichst
Deine Melanie
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