F.A.Q.
Häufig Gefragtes für Dich zusammengefasst
Was bedeutet "Lipödem"?
Im Prinzip ist dies eine chronische Fettverteilungsstörung, die fast ausschließlich Frauen betrifft. Es handelt sich dabei allerdings um krankhafte Fettzellen, die zu Entzündungen neigen und dadurch den typischen Lipschmerz entstehen lassen.
Wie erkenne ich, ob ich unter dem Lipödem leide?
Genau feststellen kann dies nur ein Spezialist (siehe „Welcher Arzt diagnostiziert das Lipödem?“), der per Ultraschall das Gewebe untersucht. Es gibt aber typische Anzeichen wie blaue Flecken (vermeintlich ohne Grund), schwere Arme / Beine Gefühl, Druckschmerz und Berührungsempfindlichkeit der betroffenen Areale. Dies kann, muss aber nicht, ein Hinweis sein.
Was ist ein „Lymphödem“?
Dieses entsteht, wenn das Lymphsystem (bestehend aus den Lymphbahnen und -knoten) des Körpers nicht mehr in der Lage ist, Flüssigkeit zuverlässig abzutransportieren. Die Flüssigkeit staut sich dann, zumeist in Beinen, Armen oder auch im Bauchraum, und verhärtet mit der Zeit. Dem lässt sich nur noch durch gezielte (manuelle) Lymphdrainage und Kompression beikommen. Auch hier liegt häufig eine chronische Erkrankung vor, die eine dauerhafte Therapie erfordert.
Ist ein Lipödem das Gleiche wie ein Lymphödem?
Nein, hier handelt es sich um unterschiedliche Krankheitsbilder (siehe auch „Was ist Lipödem“ und „Was ist ein Lymphödem). Jedoch kann ein Lymphödem durch das Lipödem entstehen, wenn der Druck durch das krankhafte Fettgewebe auf das Lymphsystem den Lymphfluss blockiert.
Welche Kompression hilft bei Lipödem?
Hier sind ein- oder mehrteilige Flachstrickversorgungen das Gebot der Stunde. Nur diese bringt den nötigen Druck auf, um Beschwerden zu lindern.
Welche Kompression wird beim Lymphödem eingesetzt?
Hier kann sowohl Flach- als auch Rundstrickversorgung eingesetzt werden. Wobei Rundstrick nicht den gleichen Druck aufbauen kann, wie Flachstrick. Der Vorteil von Rundstrick ist jedoch, dass diese ohne eine Naht am Bein auskommen kann und teilweise wie eine Nylonstrumpfhose (allerdings mit höherer DEN Zahl) anmutet.
Welcher Arzt diagnostiziert das Lipödem?
Bei dem Verdacht eignen sich zur Diagnosestellung ein Phlebologe, Lymphologe , Angiologe oder auch ein Hautarzt mit Zusatzqualifikation im Bereiche Lymph- oder Venologie.
Wer kann die konventionelle Therapie bei Lipödem verschreiben?
Nach bestätigter Diagnose durch einen Spezialisten (siehe „Welcher Arzt diagnostiziert das Lipödem“) kann dieser die Weiterbehandlung durch den Hausarzt erbitten (geschieht mit dem Arztbrief, der dem Hausarzt nach der Diagnose übermittelt wird). Rezepte für die manuelle Lymphdrainage sowie die Kompressionsversorgung nach Maß können dann von der Hausarztpraxis ausgestellt werden. Wichtig: diese Rezepte belasten seit einer Änderung des Hilfsmittelkatalogs im Januar 2021 das Budget der Hausarztpraxis nicht mehr!
Steht mir bei Lipödem die Kompressionsversorgung zu?
Ja, pro Jahr stehen jedem gesetzlich versichertem Patienten zwei maßangefertigte Kompressionsversorgungen zu. Weiterhin zusätzlich bei Maßveränderungen, z.B. wenn sich das Lipödem verschlimmert, aber auch durch die Therapie oder eine Liposuktion verbessert hat.
Woher bekomme ich eine Kompressionsversorgung?
Wenn ein Rezept des Fach- oder Hausarztes vorliegt, kann man mit diesem in ein Sanitätshaus seiner Wahl gehen. Dieses kann beraten, misst alle betroffenen Bereiche genaustens aus und reicht dann einen Kostenvoranschlag bei der Krankenkasse ein. Sobald deren Genehmigung vorliegt, wird die Maßanfertigung beim jeweiligen Hersteller (hier gibt es mehrere, manche Sanitätshäuser bieten verschiedene an, andere haben feste Verträge mit nur einem Anbieter) bestellt und ist i.d.R. nach 1 – 3 Wochen da.
Wie finde ich den für mich richtigen Hersteller von Kompressionsversorgung?
Wie so häufig ist alles eine Typ-Frage und kann nicht pauschal beantwortet werden. In vielen Foren wird dazu häufig diskutiert und nahezu jeder Hersteller hat seine Fangemeinde. Man kann sich hier Inspirationen holen und dann einfach testen. Auch, ob es eine ein- oder mehrteilige Versorgung werden soll, mit oder ohne Reißverschluss, unifarben oder sogar mit Strasssteinen verziert 🙂 Letztlich entscheidet das persönlich Tragegefühl und ästhetische Empfinden. Auf jeden Fall vorher prüfen, ob das Sanitätshaus der Wahl auch den favorisierten Hersteller führt.
Wie häufig muss man zur Lymphdrainage?
Das kommt tatsächlich ganz auf den jeweiligen Befund an. Vor allem, ob ein sekundäres Lymphödem besteht und wie weit die Krankheit prinzipiell fortgeschritten ist. Am häufigsten hört man von 1-2-mal pro Woche, je 45 Minuten. Aber das entscheidet letztlich der Spezialist bei der Diagnose.
Gilt die Liposuktion als Heilung?
Das Lipödem ist eine chronische Krankheit eine Heilung im klassischen Sinne gibt es bis dato nicht. Die Liposuktion beseitigt die Symptome. Bei einigen nachhaltig, bei anderen ist es rezidiv. Bei manchen „wandert“ das Lipödem nach einer OP an andere, zuvor vermeintlich nicht betroffene stellen. Andere bleiben beschwerdefrei.
Was triggert das Lipödem?
Alles weiß man noch nicht, bzw. ist hier noch viel Forschungsarbeit zu leisten. Einig ist man sich jedoch, dass hormonelle Veränderungen einen großen Einfluss nehmen können. Z.B. Pubertät, Schwangerschaften, Wechseljahre. Aber auch Stress, Medikamente und andere Krankheiten können das Lipödem vorantreiben.
Zahlt die Krankenkasse eine Liposuktion?
Nach heutigem Stand gilt eine Übergangsphase, in der Betroffene mit dem Stadium III sowie einem BMI von unter 35 auf Kassenleistung operiert werden können. Dennoch ist es ratsam, bei dem Wunsch nach einer OP die Krankenkasse anzufragen und Möglichkeiten abzuklären.