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Das Erysipel

Das Erysipel

Willkommen im Bereich Wissen – praktische und spannende Informationen rund um die Themen Lipödem, Lymphödem, Liposuktion, Kompression und vieles mehr. Du vermisst ein Thema? Lass es uns wissen! Heute mal ein bisschen Fachwissen: Das Erysipel

Was ist denn bitte ein Erysipel?

Hier handelt es sich um eine durch Streptokokken oder, in selteneren Fällen, auch durch Staphylokokken ausgelöste Entzündung der Haut. Bekannt ist das Erysipel auch als Wundrose oder Rotlauf, was wiederum die Optik der Erkrankung beschreibt.

Und wie entsteht so ein Erysipel?

Tatsächlich kann es bereits durch leichteste Verletzungen der Haut ausgelöst werden. Kratzer, Insektenstiche, Nagelpilz – an und für sich durch alles, was einen Zugang der auf der Haut befindlichen Bakterien in den Körper ermöglicht. Normalerweise kann unser Immunsystem das ab, ist es jedoch geschwächt, kann das Eindringen von Streptokokken und Co. zu eben jener unangenehmen Symptomatik führen.

Warum erzähle ich das überhaupt - was hat das mit dem Lipödem zu tun?

Ja, gute Frage, da doch meist eher Menschen um die 50 und deutlich häufiger Männer als Frauen betroffen sind. Allerdings, und jetzt wird es spannend, sind Personen mit einem nicht intakten Lymphsystem deutlich häufiger betroffen und auch stärker gefährdet. Denn das Lymphsystem ist verantwortlich, Krankheitserreger abzutransportieren, so dass sie unschädlich gemacht werden können.

Ist das Lymphsystem nun beispielsweise durch eine Lipödemerkrankung geschwächt, weil es permanent gegen den dadurch bestehenden Druck des krankhaften Fetts ankämpfen muss, oder durch ein bereits vorhandenes Lymphödem geschwächt, so ist die Gefahr eines Erysipels gleichbedeutend größer. Und problematischer Weise wirkt sich das Erysipel wiederum negativ auf das Lymphsystem aus und führt zu Flüssigkeitsansammlungen im umliegenden Gewebe.

Und jetzt?

Beobachte deinen Körper genau, wenn du kleinere Verletzungen bemerkst – verändert sich die umliegende Haut? Wird sie rot und heiß? Bekommst du vielleicht sogar Fieber oder Schüttelfrost? Das sind alles Anzeichen, genau abklären muss das jedoch unbedingt ein Arzt. Vor allem ist es sehr wichtig, dass hier sofort (medikamentös) behandelt wird. Prophylaktisch solltest du jedoch Verletzungen stets säubern und desinfizieren, um das Risiko so gering wie möglich zu halten.

Wir sind hier eben leider anfälliger als andere, von daher ist es mir wichtig, dich für solche Themen zu sensibilisieren. Ich hörte neulich von einem Fall, wo ein leichter Kratzer oder Pikser eines Dorns während der Gartenarbeit zu einem Erysipel führte und bei der betroffenen Person zu einer Schwellung (durch Flüssigkeitseinlagerung) des gesamten Arms geführt hat. Es dauerte eine beachtliche Zeit und bedurfte regelmäßiger Lymphdrainage, um das wieder in den Griff zu bekommen. Und wenn ich jetzt nur eine/n davor bewahren kann, bin ich schon happy 🙂

Der Beitrag war spannend, hat Dir geholfen und Du möchtest mehr erfahren? Bleib‘ gespannt und bei mir, weitere werden folgen – versprochen 🙂

Herzlichst
Deine Melanie

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Sabine Brauer

    Liebe Melanie, der Bericht aus Deiner Feder spricht ein Thema an was viele Lip Patientinnen leider nicht so ernst nehmen. Sprüche wie: ach, das ist doch nur ein kleiner Kratzer, da kommt ein Pflaster drauf und dann ist gut kenne ich auch nur zu gut. Daher mein Tip für alle Lip Ladies: Sprühdesinfektion (z.B. Octenisept Tip : brennt nicht👍) und Jodsalbe ( muss ich jetzt schreiben Werbung selbst bezahlt schreiben?) sollte man immer zu Hause haben. Wenn man eine kleine Verletzung hat bitte sofort Sprühdesinfektion aufsprühen, kurz einwirken lassen, dann Jodsalbe auftragen und dann ein Pflaster draufgeben. Und die Verletzung aber bitte regelmäßig kontrollieren und im Zweifelsfall IMMER zum Arzt wenn man unsicher ist.. Liebe Grüße 😊

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